Afrika-Tag 2007

Afrika-Tag 2007 am 21. April 2007

 

Am 21. April 2007 fand der 1. African Day/Afrika Tag in Tirol statt.
Es war ein Tag, der dem Veranstaltungsmotto „Einander anders kennen lernen“ und dem Namen der Veranstalter „Initiative zur gelebten Integration“ voll gerecht wurde.
Zahlreiche AfrikannerInnen, TirolerInnen, deren Kinder, VertreterInnen aus Bildung, Wirtschaft und Politik waren der Einladung zu diesem African Day gefolgt.
Walter Anyanwu eröffnete die Veranstaltung mit einer Ansprache in der er darauf hinwies, dass eine Tiroler Identität „keine optische sondern eine Werte-Identität ist“.
Im Anschluss daran startete die Podiumsdiskussion mit folgenden thematischen Schwerpunkten:

Welche Rolle spielen Sprache, Verhaltensweisen, Hautfarbe und Geschlecht in unseren Begegnungen miteinander?
Zwei Ebenen des Integrationsbewusstseins und der Integrationshandlung: die politische und gesellschaftliche Ebene. In wie weit kann die Politik die Entkoppelung dieser beiden Ebenen aufheben?
AfrikanerInnen in Tirol: Auswirkungen von rassistischen Erfahrungen auf ihr psycho- soziales Leben.
„Back to the Roots“: Identitätsfragen aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen aus bikulturellen Beziehungen.

Impulsreferate wurden unter anderem von Dr. Chibueze Udeani, Dr. Clément Mutombo, Dr. Helga Neuberger, Mag. Johann Gstir, Dr. Elisabeth Weismüller, Dr. Bella Bello Bitugu, Dr. Chino Offurum und Hr. Ike Okafor zu den oben genannten Themen gehalten. Im Anschluß fand jeweils eine anregende, engagierte und interessante Publikumsdiskussion statt.

Kernaussagen aus den intensiven Referaten und Diskussione waren z. B., dass „unless our children begin to learn together, there is no hope that our people will ever learn to live together!“ (Dr. Wiesmüller)
Damit wird ein Grundgedanke der Initiative zur gelebten Integration zum Ausdruck gebracht, aber auch durch die Thematisierung der „Dominopaare“ (Dr. Mutombo) und der Unterscheidung von individueller und gesellschaftlicher Integration (Dr. Udeani).
Weitere Themenbereiche waren das Spannungsfeld zwischen AfrikanerInnen und der Polizei in Tirol, die einen Aufruf zur verstärkten Kooperation, Offenheit und Verminderung von Vorurteilen gegenüber afrikanischen MitbürgerInnen mit sich brachte (Dr. Neuberger).
Dass Integration eine soziale Aufgabe ist, ließ sich an diversen persönlichen, pädagogisch reflektierten Erfahrungen aufzeigen (Dr. Bitugu).
Das Aufzeigen der Folgewirkungen von rassistischen Übergriffen (Hr. Okafor) wurde der Theorie der Psychologie des Erfolges in einem fremden Land (Dr. Offurum) gegenüber gestellt.
Umrahmt wurde das gesamte Nachmittagsprogramm von literarischen, szenischen und tänzerischen Darbietungen.

Ab 19:00 fand ein Kulturaustausch im musikalischen Kontext statt. Die verschiedensten Musikgruppen (Stubaier Freitagsmusig, Cibi- Girls, Mais Uma, Ayakata, The Black Curate) brachten Elemente des Zusammenseins und Austausches auf der Bühne zum Ausdruck und begeisterten das Publikum bis in die frühen Morgenstunden.
Damit kann man mit den Worten von Johann Wolfgang Goethe abschließend nur sagen:
„Alle Menschen werden Brüder/ Schwestern!“

Mag. Walter Waltz Anyanwu